Das Kloster Roggenburg, die faszinierende Vogelwelt des Oberegger Stausees, das Erholungsgebiet Oberrieder Weiher: Allein diese Stichworte deuten an, dass wir bei dieser rund 45 Kilometer langen Radtour im besten Sinn "einiges erleben" können.
- Strecke44,75 km
- Dauer11:30 h
- Aufstieg371 Hm
- Abstieg371 Hm
- Schwierigkeit-
Auf der Strecke zwischen Krumbach und Roggenburg sind wir in der Regel auf guten Feld- und Waldwegen unterwegs. Einige Passagen führen über asphaltierte Radwege und verkehrsarme Straßen. Vielfältige Erlebnismöglichkeiten gibt es unter anderem rund um das Kloster Roggenburg. Und eine Ruderpartie auf dem Stoffenrieder Weiher hat ihren besonderen Reiz. Zudem hält die Streckenführung auch zahlreiche empfehlenswerte Einkehrmöglichkeiten parat. E-Bike-Ladestationen gibt es unter anderem in Krumbach (Ärztehaus) am Oberrieder Weiher (vor dem Kiosk) und im Bereich des Klosters Roggenburg (Klostergasthof).
Wir beginnen die Runde im Krumbacher Stadtgarten. Dem Kammeltal-Radweg folgend führt die Tour in nördliche Richtung. Links auf die Hans-Lingl-Straße, weiter zum Kreisverkehr und dann auf dem Radweg den Bleicher Berg hinauf. Im Bereich des Parkplatzes links und hinab nach Nordhofen. Von dort zur Straße Deisenhausen-Oberbleichen. Kurz vor Oberbleichen halten wir uns links und rollen zum Oberegger Stausee.
1988 wurde dieser Bereich als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zahlreiche Vögel- und Insektenarten sind hier zu beobachten. Darunter sind auch "Exoten" wie Reiherente, Tafelente oder Singschwäne. Das Gebiet des Stausees hat eine wechselvolle Geschichte. Bei seiner Einrichtung waren in der Zeit des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) auch Kriegsgefangene im Einsatz.
Weiter nach Norden, wir überqueren die Günz Richtung Oberegg und schwenken nach rechts auf den Günztal-Radweg ein. An der ersten Abzweigung links, dann rechts und weiter Richtung Unterwiesenbach. An der Hauptstraße links, hinein in den Klosterweg und bei der ersten Abzweigung rechts zur Straße nach Stoffenried (Einkehrmöglichkeit). Weiter zur Günzburger Kreisheimatstube (mit viel Sehenswertem zu Heimatgeschichte und Brauchtum) und Dorfweiher. Auf dem Weiher können wir in einem Ruderboot eine entspannte Pause einlegen.
Danach fahren wir in südliche Richtung in den Unterroggenburger Wald hinein - bis zum Weg Oberwiesenbach-Ingstetten. Wir erreichen schließlich eine Gabelung, hier rechts nach Ingstetten (Einkehrmöglichkeit). Sehenswert (aber nicht durchgehend geöffnet) ist die Ingstetter Kirche St. Agatha (1790/91) mit Fresken des Weißenhorner Malers Konrad Huber.
Ein Höhepunkt der Runde ist der Bereich des Klosters Roggenburg. Das Kloster Roggenburg wurde 1126 durch die Grafen von Bibereck als Prämonstratenser-Kloster gegründet. Das geistliche Leben fand durch die Säkularisation (Enteignung) im Jahr 1802 ein abruptes Ende. Im Jahr 1982 gab es einen bemerkenswerten Neuanfang durch die Prämonstratenser (eine Gemeinschaft von Priestern, die sich auch in umliegenden Pfarreien um die Seelsorge kümmert). Es entstand das Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur mit Klostergasthof und Klosterladen. Die sehenswerte Kirche "Mariä Himmelfahrt" wurde 1752/58 nach Plänen des Edelstetter Baumeisters Simpert Kraemer (mit Malereien des Weißenhorner Künsters Franz-Martin Kuen) erbaut. Vielfältig sind in Roggenburg die Einkehrmöglichkeiten. Generell ist es empfehlenswert, sich mit Blick auf die Einkehrmöglichkeiten nach den jeweiligen Öffnungszeiten zu erkundigen. Sehr bekannt ist die Roggenschenke. In diesem Bereich befindet sich auch ein Schlauchautomat, der bei Radpannen eine große Hilfe sein kann. Eine hundert Meter weiter, südlich von Roggenburg auf dem großen Parkplatz, ist eine kleine Radwerkstatt mit verschiedenen Werkzeugen und Luftpumpe eingerichtet.
Wir aber sind hoffentlich pannenfrei unterwegs und unsere Runde führt weiter hinab zum Roggenburger Weiher (mit weiterer Einkehrmöglichkeit, Tretbootverleih und Badegelegenheit). Dann über die Straße Biberach-Meßhofen auf einen Feldweg. Danach links den Berg hinauf zur Wannenkapelle. Die Kapelle in ihrer heutigen Form wurde im Jahr 1845 gebaut.
Ihre wechselvolle Geschichte reicht viel weiter, bis in den Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zurück. Laut Klosterchronik blieb Pater Franziskus Doser damals im Kloster zurück. Von schwedischen Soldaten wurde er am Wannenberg an einer Eiche aufgehängt. Doch der Strick erdrosselte ihn nicht. Einer der Schweden soll dies bemerkt und den Strick durchschnitten haben. Zu sehen ist diese Begebenheit im Deckenfresko des Chorraums. Pater Doser wurde 1661 Abt von Roggenburg. Sein Nachfolger, Abt Adalbert Rauscher, ließ zum Gedenken an Doser eine kleine Kapelle errichten.
Wir rollen hinab nach Meßhofen (Einkehrmöglichkeit) und hinauf zur Straße Roggenburg-Rennertshofen. Dort begegnen wir eine weiteren buchstäblich sagenhaften historischen Begebenheit. In stürmischen dunklen Nächten soll hier der Geist des Frankenhofer Bauern mit Lärm und Peitschenknall zu hören sein (nachzulesen in Theodor Jörg, Sagen aus dem Landkreis Krumbach und seiner Umgebung, Krumbach, 1956). Der Frankenhofer Hofbauer war während des Bauerkriegs 1525 ein Führer von Aufständischen. Er wurde in Illertissen enthauptet, sein Leib gevierteilt. Doch laut Sage soll er keinen Frieden gefunden haben.
Über all dies nachdenkend fahren wir weiter nach Christertshofen. Nach der Kirche Nach der Kirche St. Georg (18. Jahrhundert, Fresken vom Weißenhorner Künstler Konrad Huber) links Richtung Waldreichenbach (Forsthaus, mit Einkehrmöglichkeit). Die Tour führt wieder aus dem Wald hinaus (guter Bergblick), nach Tafertshofen (eine Pause im Bereich der Kirche St. Vitus, Anfänge um 1500, ist lohnend). Dann links entlang der Günz Richtung Oberried und weiter zum Badestrand des Oberrieder Weihers (Kiosk und E-Bike-Ladestation).
Hier ist eine Pause zu empfehlen, bevor es weitergeht zur Straße Breitenthal-Krumbach. Wer noch "Luft" verspürt: Gerne einen Blick in die Breitenthaler Kirche Heilig Kreuz (1791) werfen. Sie ist das letzte Werk des bekannten Baumeisters Joseph Dossenberger. Die Malerei stammt wie in Ingstetten vom Weißenhorner Künstler Konrad Huber.
Auf dem Radweg der Straße Richtung Nattenhausen ist Nattenhausen bald erreicht. Jetzt nach links Richtung Ortsmitte. Dann nach rechts in den Weg Burgberg. Über den bekannten Trimmdichpfad ist der Ausgangspunkt Krumbach bald erreicht.
Anfahrt
In Krumbach kreuzen sich die Bundesstraßen B 16 und B 300.
Parken
In verschiedenen Bereichen der Krumbacher Innenstadt (beispielsweise Parkplatz beim Ärztehaus an der Schlachthausstraße) ist Parken problemlos möglich.
Öffentliche Verkehrsmittel
Krumbach liegt an der Bahnlinie der "Mittelschwabenbahn" zwischen Günzburg und Mindelheim. Vom Krumbacher Bahnhof sind es rund 500 Meter bis zum Startpunkt im Krumbacher Stadtgarten. Problemlos kann die Runde auch direkt am Krumbacher Bahnhof begonnen werden.
Bei entsprechendem Wetter ist die Runde ganzjährig gut fahrbar. Mit Blick auf die Feld- und Waldwege ist eine grobstollige Bereifung zu empfehlen.
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