Bertolt Brecht zu Fuß in Augsburg erleben.
Norbert Liesz
- Strecke1,51 km
- Schwierigkeit-
Der Weg durch Bertolt Brechts Geburtsstadt beginnt an der Barfüßerkirche, Brechts Taufkirche. Ein Blick in das gotische Innere der Kirche lohnt sich.
Die nächste Station ist Brechts Geburtshaus, das Brechthaus („Auf dem Rain 7“) im Lechviertel - heute eine Gedenkstätte für den vielleicht bekanntesten Sohn der Stadt. Verfehlen kann man das Brechthaus nicht: Eine rote Stahlsilhouette Brechts steht auf dem hölzernen Steg vor der Tür. In der Dauerausstellung sind wertvolle Originale, das Schlafzimmer der Mutter Brechts, Erstausgaben von Brechts Werken, ein Bühnenbild von 1949, Lebend- und Totenmaske und weitere Kunstwerke von Caspar Neher, Paul Hamann und Waldemar Grzimek zu besichtigen. Eine Präsenzbibliothek und eine Videoinstallation mit Dokumentarfilmen runden das Angebot einer Begegnung mit der Persönlichkeit Brechts und seiner literarischen Entwicklung ab.
Neu im Brechthaus ist ein Video-Guide, der unter Federführung der Regio-Augsburg Tourismus GmbH entstanden ist. Die Besucher können sich über ihr Handy in das WLAN-Netz des Brechthauses einwählen und gemeinsam mit Brecht-Experten dessen Leben erkunden.
Der nächste Halt ist das drei Gehminuten entfernte Brechthaus Nummer zwei ("Bei den sieben Kindeln 1"), das Brechts Familie von September 1898 bis September 1900 bewohnte. Ein Blechtäfelchen am Haus erinnert an diese Bewohner.
Gleich nach diesem Gebäude schaut man auf den Stadtbach, die Zirbelnussbrücke und hoch darüber den Brunnenturm am Mauerberg (heute ebenfalls ein Objekt des UNESCO-Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“) – Ansichten, die Brechts Kindheit und Jugend begleitet haben.
Von dort aus sind es nur ein paar Minuten zur Bert-Brecht-Straße und zwei weiteren Wohnhäusern der Brechts. Der Weg dorthin führt an der sog. Schwedenstiege vorbei – Brechts Schulweg. In einer Nische an der dortigen Stadtmauer steht der „Stoinerne Ma“, eine Steinfigur, die den Bäcker Konrad Hacker - eine Stadtlegende aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs - darstellt. Von dieser Figur, eines der Wahrzeichen Augsburgs, ließ sich Brecht Jahre später wohl bei seiner Arbeit an „Mutter Courage und ihre Kinder“ inspirieren.
Auf der anderen Seite des Mittleren Grabens beginnt die Bert-Brecht Straße. Dort steht das dritte Wohnhaus der Familie Brecht in der Bleichstraße 2, in dem der junge Autor eine Dachkammer bewohnte. Hier schrieb er Gedichte und die Frühwerke „Baal“ und „Trommeln in der Nacht“. Die Gedenktafel an der Hausfassade erinnert an ihn: „IN DIESEM HAUS WOHNTE WÄHREND SEINER JUGENDJAHRE BERT BRECHT“. Als Brecht längst in Berlin lebte, zog sein Vater 1928 (seine Mutter war 1920 gestorben) in das benachbarte Haus (heute Bert-Brecht-Straße 7). Dort ist kein Hinweis auf Brecht zu finden. Brechts Vater mietete dort eine Mansarde an, die sein Sohn mehrmals bewohnte.
Von der Allee der Bert-Brecht-Straße aus schaut man auf die Stadtmauer beim Oblatterwall auf der anderen Seite des Äußeren Stadtgrabens. Dort bewirtet die Augsburger Kahnfahrt ein traditionsreiches Freiluftlokal (Eingang Riedlerstraße). Im Äußeren Stadtgraben und beim Unteren St.-Jakobs-Wasserturm ruderte man bereits zu Zeiten des jungen Brecht. Dort kann man heute auch in ein Tretboot steigen. Den schönsten Blick auf die Idylle hat man von der Bert-Brecht-Straße aus. Die Kastanienallee entlang der Straße hat Brecht in einem frühen Werk literarisch verewigt.
(Text aus der Broschüre "Stadtspaziergänge und Wanderungen in Augsburg - Martin Kluger" Regio Augsburg Tourismus GmbH
www.norlies.de, Norbert Liesz
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