Klöster und Pilgerwege: Stille Tage

11.09.2025
Fernsicht über saftig grüne Wiese zum Kloster Roggenburg
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TVABS

Die Pilgerin in Maria Brünnlein bei Wemding ist angekommen
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D. Denger

Unser Lebenstempo ist hoch, die Tage gefüllt. Termine, To-Do-Listen, der ständige Takt des Alltags. Oft bleibt wenig Raum, um einfach nur zu sein. Da lohnt es sich manchmal, sich dem meditativen Rhythmus beim Gehen hinzugeben und mit geöffneten Sinnen sich auf die sanfte Kraft der Natur einzulassen. Ob als Gläubige oder als Sinnsuchende: Bayerisch-Schwaben schenkt Raum für solche intensiven Momente. Auf historischen Pilgerwegen ordnen sich die Gedanken neu und in der besonderen Aura gastfreundlicher Klöster und Kirchen öffnet sich dir eine Welt der Ruhe und Gelassenheit. Nimm dir die Zeit und entdecke stille Orte voller Geschichte. Und vielleicht findest du unterwegs auch ein Stück von dir selbst, wenn du dich auf den weiten Himmel, das Knirschen deiner Schritte auf einem Kiesweg oder das sanfte Spiel von Licht und Schatten in einem alten Kreuzgang konzentrierst.

Jakobsweg durch Bayerisch-Schwaben

Buen Camino – dieser Gruß begleitet dich auf dem Jakobsweg, der rund 150 Kilometer durch Bayerisch-Schwaben führt. Vom Ries über Donauwörth und durchs Lechtal bis Augsburg und weiter Richtung Allgäu immer der Jakobsmuschel nach. Es geht vorbei an Fuggerschlössern, prächtigen Wallfahrtskirchen und alten Klöstern. Orte wie Maria Vesperbild im Landkreis Günzburg sind bis heute spirituelle Anziehungspunkte. Durch Bayerisch-Schwaben zu pilgern, heißt: den Jakobsweg zu gehen – mit Blick auf Santiago di Compostela oder einfach nur für eine Etappe oder einen Tag. Der Weg ist das Ziel.

Bronzefigur des Heiligen Jakobus auf dem Jakobusweg in Oettingen
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F. Trykowski

Wegkapelle von Frank Lattke in Oberbechingen vor schönem Getreidefeld
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E. Matthaeus

Auf dem Rad: Sieben Kapellen voller Symbolik

Spirituelle Pausen in Bayerisch-Schwaben findest du auch auf dem Fahrradsattel. Der Sieben-Kapellen-Radweg im Donautal verbindet moderne Holzkapellen mit stillen Landschaften und 153 (Rad-)Kilometern voller Geschichte. Jede Kapelle erzählt ihre eigene Geschichte – von gefalteten Händen bis zum minimalistischen Kunstwerk im Wald. Wo du in den Sieben-Kapellen-Radweg einsteigt, bleibt ganz dir überlassen. Schwenningen, Gundelfingen und Offingen sind durch ihre Bahnanbindung besonders praktische Startpunkte für alle, die mit dem Zug anreisen. Tipp: Seit kurzem gibt's dazu auch eine Lauschtour, ein kostenloser Audio-Guide.

Gastfreundschaft in den barocken Klöstern

Manche Klöster öffnen dir ihre Tore nicht nur für stille Momente, sondern auch für schöne Begegnungen, Einkehr und Genuss.

  • Kloster Holzen verbindet barocke Tradition mit modernem Hotelbetrieb, einem duftenden Kräutergarten, die Lourdesgrotte und der Klosterwirtschaft mit Biergarten.
  • Kloster Roggenburg begeistert dich mit prachtvollem Orgelklang, einem schönen Gartenlabyrinth, dem Klostergasthof mit eigenem Bier und tollem Kulturprogramm. 
  • In der Abtei Oberschönenfeld kannst du auf einem Meditationsweg innehalten, Kunst entdecken, Wälder und Natur atmen und frisches Holzofenbrot probieren.
  • Bei den Dominikanerinnen in Wettenhausen mischt sich Klosterleben mit Lebensfreude – vom Rosenkranzknüpfen über die Klostergaststätte bis zu ausgelassenen Konzerten.
  • Und Kloster Ursberg zeigt seit 900 Jahren, wie gelebte Nächstenliebe den Alltag prägt – mit Hostienbäckerei, Kostümfundus und bald einer großen Landesausstellung.
Im weiten Klosterhof von Kloster Ursberg im Landkreis Günzburg
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F. Vollmer

Brücke an der Altstadinsel Ried in der Pilgerstadt Donauwörth
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F. Trykowski

Internationale Pilgertagung und Donauwörther Pilgertag

Vom 11. bis 13. September findet die Internationale Pilgertagung 2025 in Donauwörth statt. Dabei integriert sind auch die beliebten Donauwörther Pilgertage. Das Motto: Der Wandel des Pilgerns im heutigen Europa. Denn Pilgern hat sich verändert. Auf der Tagung wird diskutiert, wer sich auf den Weg macht und wozu. Es finden spannende Vorträge, gemeinsame Gottesdienste und Gebete sowie viel Austausch statt und führt Gläubige aus nah und fern zusammen. Der Pilgerort Donauwörth ist dafür genau richtig: Durch die Stadt führen seit dem 13. Jahrhundert mehrere Pilgerwege.

News & Infos auf dem Bayerisch-Schwaben-Blog
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Bayerisch-Schwaben

Elisabeth Winkler

Als gebürtige Oberbayerin stellt Bayerisch-Schwaben für mich eine wahre Schatztruhe dar, denn in der Region gibt es so viele spannende Orte zu entdecken. Trotz der großen Vielfalt bleibt alles bodenständig und gemütlich. In meiner Freizeit steige ich gerne auf mein Rad und fahre an entlang des Lechs. Wenn ich kulinarisch genießen möchte, trifft man mich im Goldenen Stern in Rohrbach, um die tollen Kreationen von Stefan Fuß zu kosten.

News & Infos auf dem Bayerisch-Schwaben-Blog
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