Weihnachtsduft liegt in der Luft

In der Adventszeit ist Bayerisch-Schwaben besonders bezaubernd

Alles glitzert, Schneeflocken tanzen vom Himmel, Wunschzettel werden verfasst – der Zauber beginnt: Wie sich die Winter- und Weihnachtszeit für Kinderaugen präsentiert, können wir uns alle nur zu gut vorstellen. Doch was bedeutet sie für den Türmer von Nördlingen, einen Wirt im Wittelsbacher Land, den Schleusenwärter der Welterbe-Stadt Augsburg oder eine Destillateurin im Naturpark Westliche Wälder? Vier besondere Persönlichkeiten aus der Region Bayerisch-Schwaben erzählen ihre Geschichten zu Winterträumen & Weihnachtstraditionen...


Stefan Fuß - Gasthaus Goldener Stern in Rohrbach

Auf welche Traditionen freuen Sie sich, wenn Sie an Advent und Weihnachten in Bayerisch-Schwaben denken?
Die Adventszeit im Wittelsbacher Land ist sehr schön. Zwar kommen wir privat nicht dazu viel zu unternehmen, aber einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in Friedberg lassen wir uns dennoch nicht entgehen. Es ist einfach toll, um in Weihnachtsstimmung zu kommen und auf dem Markt Bekannte zu treffen (dieses Jahr leider aufgrund der coronabedingten Lage abgesagt).
Wir bereiten uns auf die Weihnachtszeit bereits früh vor und legen zum Beispiel schwarze Walnüsse ein, die wir am 24. Juni grün ernten, einlegen und an Weihnachten aufmachen.

Welches Gericht aus der Region kommt bei Ihnen an den Festtagen privat auf den Tisch?
Auch privat kommt bei uns jedes Jahr Ente, sowie auch leckere Wildgerichte ganz klassisch mit Rosenkohl, eingelegte Zwetschgen oder Vogelbeeren auf den Tisch.

Was gibt es Besonderes im Restaurant?
Im Restaurant ist vor allem Ente ein angesagtes Traditionsgericht. Mein Schwiegervater ist Jäger und da sind wir immer gut versorgt. Darüber hinaus beziehen wir auch Dammhirsch, Reh und Wildschwein von unseren Lieferanten aus der Region sowie auch feine Maronen. Wir machen auch unser Blaukraut selbst, dieses Jahr sogar mit einem neuen Blauspitzkraut.

Nennen Sie drei Düfte, die für Sie für Weihnachten stehen?
Gebratene Ente, Apfel-Zimt, Tanne


Katharina Zott - Obsthof und Destillerie Zott, Ustersbach

Was bedeutet die Adventszeit für Sie?
Die Adventszeit ist eine turbulente, aber auch wundervolle Zeit bei uns auf dem Hof. Wir verkaufen Christbäume und das bedeutet jede Menge Arbeit, aber auch sehr viel Freude, wenn die Familien mit ihren Kindern voller Vorfreude ihren Baum aussuchen, sie den Christbaum segnen, der erste Schnee fällt und die Luft nach frischer Tanne riecht. An unseren Feuerschalen trinken wir dann Glühwein und Kinderpunsch und es liegt eine ganz besondere Stimmung in der Luft.
Auch unsere Liköre, wie der Winterapfellikör mit dem leckeren Apfelkaramell oder der Likör mit Tannenspitzen, der von den ersten Trieben im Frühjahr hergestellt wird, erweckt Weihnachtsstimmung.

Nennen Sie drei Düfte, die für Sie für Weihnachten stehen?
Apfel, Tanne und Zimt

Was ist Ihre schönste Unternehmung in der Region während der Adventszeit?
Zum Schlittenfahren gehen wir gerne zum Bismarckturm nach Steppach, denn dort gibt es eine ganz tolle, lange Rodelbahn. Von dort hat man einen ganz tollen Ausblick auf das winterliche Augsburg mit den angezuckerten Dächern. Vor allem wenn es dämmert und die weihnachtliche Beleuchtung die Stadt erstrahlen lässt, liegt was Magisches in der Luft.

Welche besondere Weihnachtserinnerung haben Sie aus Ihrer Kindheit in der Region?
Unsere Mama hat uns Weihnachtsgeschichten vorgelesen und wir haben Plätzchen gebacken, zum Beispiel Spitzbuben oder welche mit eigener Sauerkirschmarmelade. Meine Oma hatte bereits im September damit angefangen, Plätzchen zu backen. Auch den Kinderpunsch haben wir selbstgemacht aus Apfelsaft und Orangensaft und diesen dann aus Steinkrügen und Steintassen getrunken.


Horst Lenner - Türmer aus Nördlingen

Beschreiben Sie den Blick vom Daniel aufs weihnachtlich beleuchtete Nördlingen.
Es ist ein sehr gedämpfter Blick, ein bisschen Dunst, Rauch vom Weihnachtsmarkt von den Buden vom Glühwein und den Bratwürsten steigt auf (dieses Jahr leider aufgrund der coronabedingten Lage abgesagt), es wirkt etwas diffus durch die Wolke, weich und sanft mit all den Lichtern. Es riecht nach Weihnachten, nach gebrannten Mandeln, es ist einfach wunderschön, die Turmfenster sind beleuchtet und von unten sieht der Turm aus wie ein kleiner Adventskalender

Was isst ein Türmer so an Heilig Abend/ Gericht aus der Region?
Ich habe bestimmt bereits fünf Mal Heilig Abend auf dem Turm gefeiert. Wenn ich Heiligabend auf dem Turm mit meiner Familie verbringe, dann wird gemeinsam gekocht. Es gibt zwei Herdplatten und somit gibt es meistens etwas Einfaches. Wir decken uns dann mit leckeren Sachen aus der Metzgerei und leckerem Brot und mit regionalen Lebensmitteln vom Markt ein. Oft machen wir Weißwurst-Frühstück und an Heilig Abend: Fleischkäse oder Ochse vom Markt.
Zu meinen Lieblingsgerichten an Weihnachten gehören: Ente oder Gans mit Knödel, Kartoffelsalat und Nördlinger Stabenwurst, auch Messwurst genannt (= spezielle Wurst aus dem Ries, der Name Stabenwurst geht auf das Nördlinger Stabenfest zurück, das als eines der ältesten Kinderfeste in Deutschland gilt).

Auf welche Traditionen freuen Sie sich, wenn Sie an Advent und Weihnachten in Bayerisch-Schwaben denken?
Turmbläser (aus verschieden Kapellen und von der Stadt Nördlingen) kommen auf dem Turm und machen Musik, die man dann in der ganzen Stadt hört, in der Adventszeit und an Silvester blasen sie vom Turm und es gibt einen Umtrunk.
Im Winter gibt es an den Freitagen und Samstagen längere Öffnungszeiten, dann kommen Besucher und bringen Glühwein und Lebkuchen mit und man genießt die Adventszeit und die Aussicht zusammen.

Nennen Sie drei Düfte, die für Sie für Weihnachten stehen?
Lebkuchen, Nördlinger Stabenwurst, Glühwein


Sebastian Jurka - Tiefbauamt Stadt Augsburg (Hochablass)

Welche sind Ihre schönsten Momente am Hochablass während der Advents- und Winterzeit?
Wenn es draußen kalt wird, verwandelt sich der Hochablass in ein richtiges Wintermärchen. Dann wachsen riesige Eiszapfen mit Längen von 4 bis 5 Metern an den Schleusenanlagen bis ans Wasser runter. Das Oberwasser des Hochablasses ist dann auch komplett zugefroren genauso wie der Kuhsee nebenan, auf dem man dann auch wunderbar Schlittschuhlaufen kann.

Auf welche Traditionen freuen Sie sich, wenn Sie an Advent und Weihnachten in Bayerisch-Schwaben denken?
Eine Tradition, die auf keinen Fall fehlen darf, ist das Christbaumloben.

Welches Gericht aus der Region kommt bei Ihnen an den Festtagen privat auf den Tisch?
Meistens gibt es eine Pute. Am 1. Weihnachtsfeiertag tischen wir immer gut auf und an Heiligabend gibt es meistens was Schnelles, weil dann die Kinder und ihre Geschenke im Fokus stehen.
Gekochter Schinken mit Meerrettich und Preiselbeermarmelade gehört für mich auch unabdingbar mit dazu. Das esse ich immer auf dem Christkindlmarkt und ist bei mir zur Tradition geworden (dieses Jahr leider aufgrund der coronabedingten Lage abgesagt).

Nennen Sie drei Düfte, die für Sie für Weihnachten stehen?
Bratwurst, Holzduft, Glühweinduft

 

Alle vier stehen mit ihrer Geschichte für Bayerisch-Schwaben. Noch besser kennenlernen kann man sie beim "Christkindl-Countdown" auf Facebook. Dort werden die vier an den vier Adventssonntagen genauer vorgestellt – das ganze wird außerdem an ein Gewinnspiel geknüpft – also: reinschauen, mitmachen und gewinnen
>> www.facebook.com/entdecke.bayerisch.schwaben

Die Winter-Geschichte gibt es übrigens in Auszügen auch in unserem neuen BAYERISCH-SCHWABEN-Magazin, das Anfang Januar 2022 erscheint.

Weitere Geschichten darin u.a.:
* Revolutionär und weltweit einzigartig: Augsburgs über 800 Jahre altes Wasserwirtschaftssystem zählt zum UNESCO-Welterbe
* Was darf‘s heute sein? - Wer eine Reise durch die Region plant, kann aus den attraktiven Stadthupferl auswählen und verpasst so kein Highlight
* Ein Kraterabenteuer: Eselwandern im Nördlinger Ries
* Genussland Bayerisch-Schwaben: Zu Besuch bei innovativen Produzenten
* Blaues Blut in Bayerisch-Schwaben: Eine Reise in die Geschichte von Fürsten, Königen und Kaisern
* Auf dem Holzweg: Die Radroute zu den Sieben Kapellen
* Zur Ruhe kommen im Kloster: eine Selbsterfahrung
* Zauberhafter Donauwald: Natur erleben und Kraft schöpfen auf dem neuen Premiumwanderweg
* Zuhause auf vier Rädern: Im Wohnmobil unterwegs im Land der 1000 Möglichkeiten
* Pfauenrädle & Mädle-Gwand: Die Trachtenkultur-Beratung in Krumbach hält die schwäbische Tracht lebendig

Neugierig geworden? Wer das Heft nicht verpassen mag, kann es hier gleich vor-bestellen unter:
>> www.bayerisch-schwaben.de/infomaterial (2. Zeile: „Vorbestellung Magazin 2022“)
 

Eine schöne Weihnachtszeit...

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