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Ausstellung „ULRICH genial sozial loyal"

Ausstellung „ULRICH genial sozial loyal"

Ulrich von Augsburg
Eine mitreißende Lebensgeschichte zum Tripple-Jubiläum

 Das Diözesanmuseum St. Afra öffnet vom 05. April bis 14. Juli 2024 seine Pforten für die Ausstellung „ULRICH genial sozial loyal“, die dem heiligen Bischof Ulrich von Augsburg gewidmet ist. Ulrich wurde 923 zum Bischof geweiht, starb 973 und wurde bereits 993 heiliggesprochen Im Rahmen dieses dreifachen Jubiläums wird das Leben und Wirken des Tausendsassas Ulrich unter die Lupe genommen.
 
 Hier kommt Ulrich! … Wer?

 Augsburg ohne Ulrich? Undenkbar! Doch wer war dieser Mann eigentlich und warum sollte man sich rund 1000 Jahre nach seinem Tod noch für ihn interessieren? Was macht den adeligen Bischof, barmherzigen Helfer und tatkräftigen Streiter so besonders? Und wieviel Ulrich steckt heute noch in Augsburg und Umgebung? Antwort auf diese und weitere Fragen liefert die spannende Sonderausstellung. Hier wird ein frischer Blick auf den vermeintlich allzu bekannten Ulrich geworfen. Auch bisher weniger beachtete Facetten des Augsburger Stadtpatrons werden dabei in den Vordergrund gerückt.
 
 Ein Freund erzählt
 
Ein Vertrauter Ulrichs – Propst Gerhard von Augsburg – machte sich kurz nach dem Tod des Bischofs daran, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Anhand dieser außerordentlich vielfältigen Quelle, wird den wichtigsten Stationen in Ulrichs Leben nachgespürt. Die Spurensuche führt dabei von St. Gallen, wo Ulrich als kleines Kind den Mönchen zur Erziehung übergeben wurde, über St. Maurice d’Agaune bis nach Rom, wo Ulrich sogar den Papst kennenlernte. Spätere Neufassungen der Lebensbeschreibung wurden illustriert und liefern spannende Details – nicht nur über das Leben der Großen und Mächtigen, sondern vor allem auch zum „verborgenen Leben“ der einfachen Leute. Wann Babys im Mittelalter abgestillt wurden, wie es Ulrich mit den Frauen hielt, wie es sich als körperlich Beeinträchtigter lebte oder wann Könige nur einen Schuh trugen: Das alles erfahren wir durch die Erzählungen Gerhards.
Gerhard berichtet nicht nur Kurioses, sondern liefert den Blick eines Zeitgenossen, der mit dieser Lebensbeschreibung schon dezidiert auf die Heiligsprechung Ulrichs hinarbeitete. Auch dieser Aspekt wird in der Ausstellung berücksichtigt. So wird die Rolle Ulrichs als Freund, Vermittler und Friedenstifter genauso hinterfragt und eingeordnet, wie sein Engagement für Arme und Benachteiligte oder sein politisches Wirken.
 
 Interaktive Ausstellungselemente
 
Die Geschichte des heiligen Ulrich wird lebendig. Besucher können an einer interaktiven Station die mittelalterliche Stadt und das Bistum Augsburg erleben und selbst in die Rolle des Bischofs schlüpfen. Hier wird schnell klar: Die Aufgaben eines Oberhirten im 10. Jahrhundert unterscheiden sich deutlich von denen heutiger Amtsträger: Verteidigungspolitik, abenteuerliche Reisen und obskure Verhandlungen. All das gehörte für Ulrich dazu. Durch die verschiedenen Sektionen führt unter anderem ein audiovisueller Guide der besonderen Art: Wissenschaftler transkribierten eine spätmittelalterliche Handschrift in ostschwäbischem, also Augsburger Sprachduktus und lasen sie ein. Somit klingen die Worte, die über die Abenteuer des heiligen Ulrich berichten, zum ersten Mal seit Hunderten von Jahren wieder in den Ohren der Menschen.
 
 (Inter)nationale Highlights
 
Ulrich hat internationale Dimension. Vielfältige friedliche und kriegerische Kontakte mit den unterschiedlichsten Akteuren fallen in seine Zeit. Am bekanntesten ist wohl die Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955. Ein bunt zusammengesetztes Heer unter der Führung König Ottos I. besiegte hier die ungarischen Reiterkrieger, die den süddeutschen Raum bedrängten. Auch Ulrich spielte eine maßgebliche Rolle bei dieser Auseinandersetzung. Nur wenige Spuren dieser Schlacht haben sich erhalten. Umso erfreulicher ist es daher, dass zum Beispiel das Zaumzeug eines ungarischen Kriegspferdes gezeigt werden kann. Auch andere Leihgaben schärfen den Blick auf das Mittelalter. Dass Wahrheit und Erfindung dabei oft ganz nahe beieinanderliegen, beweist eine Leihgabe aus Ungarn. Es handelt sich um ein kunstvoll verziertes Horn, mit dem ein magyarischer Heerführer angeblich den deutschen König erschlagen haben soll. Höhepunkte sind sicherlich auch seine Reliquien , darunter nicht nur das Teilstück einer Rippe, das im kostbaren Ulrichsreliquiar geborgen ist, sondern auch etliche von Ulrich getragene oder benutzte Gegenstände wie seine Messgewänder, die noch heute aufgrund ihrer Seltenheit von europäischer Bedeutung sind. Es wird auch gezeigt, wie später entstandene Gegenstände dennoch mit den Namen des heiligen Ulrich verbunden wurden. Durch die Kontextualisierung und Zusammenschau der unterschiedlichen Objekte entsteht eine Plattform des kulturellen Austauschs, bei der verschiedene Perspektiven und Interpretationen der Geschichte aufeinandertreffen und bereichernde Dialoge entstehen. So unterstreichen die zahlreichen Exponate, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Europas zusammengetragen wurden, die überregionale Bedeutung Ulrichs und zeugen von der tiefen Verehrung, die ihm an vielen Orten entgegengebracht wurde und immer noch wird.
 
Ulrich für alle
 
Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Programm begleitet. Neben wissenschaftlichen Vorträgen von renommierten Wissenschaftlern und Expertenführungen zu Spezialthemen, gibt es etwa auch ein Wandelkonzert, das Interessierten ausgewählte Exponate durch Wort und Musik näherbringt und ein umfassendes sinnliches Erleben ermöglichen soll. Auch werden spezielle Führungen für Menschen mit Demenz oder blinde und gehörlose Menschen angeboten. Und auch für die Kleinen ist einiges geboten: Workshops für Kinder, in denen beispielsweise der Frage nachgegangen wird, wie es eigentlich in einer mittelalterlichen Schreibstube zuging, stehen dabei genauso auf dem Programm wie Kinderführungen mit Kreativteil.
 
 Einladung zum Entdecken
 
Die Bedeutung des heiligen Bischof Ulrich von Augsburg ist unbestreitbar tief in der DNA von Augsburg und Europa verankert. Die Ausstellung im Diözesanmuseum ist nicht nur eine Hommage an seine beeindruckende Lebensgeschichte, sondern auch ein lebendiger Raum des Lernens, der Reflexion und des Austauschs. Sie lädt dazu ein, sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft zu blicken, und dabei die zeitlosen Werte und Lektionen, die Ulrichs Leben prägten, neu zu entdecken. Ein Muss für jeden, der die Höhen und Tiefen der europäischen Geschichte und Kultur erforschen möchte.
ULRICH genial sozial loyal ist mehr als nur eine Präsentation historischer Objekte und Texte. Es ist eine Einladung, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Verbindungen zur Gegenwart zu erkennen. Ein Besuch verspricht nicht nur Wissensgewinn, sondern auch Inspiration und persönliche Bereicherung.

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Diözesanmuseum St. Afra

Kornhausgasse 3
86152 Augsburg

Tel.: +49 821 / 3166-8833

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Diözesanmuseum St. Afra

Kornhausgasse 3
86152 Augsburg

Tel.: +49 821 / 3166-8833

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